Ein guter Wegbegleiter. Der heilige Rochus.
Der heilige Rochus war ein Pilger aus Montpellier, der Mitte des 14. Jahrhunderts lebte. Nach der vom venezianischen Philosoph und Staatsmann Francesco Diedo 1478 verfassten Vita, wurde Rochus 1295 geboren und starb im Jahre 1327. Die anonym überlieferten älteren Acta breviora (nach 1430) beschreiben sein Leben und Wirken.
Rochus, der nach den Überlieferungen früh elternlos wurde, soll sein großes Vermögen an Arme verschenkt haben und pilgerte 1317 nach Rom. Auf der Pilgerreise nach Rom und während seines Aufenthaltes in Rom pflegte er Pestkranke und heilte sie durch Kreuzzeichen. Auf seiner Rückreise wurde er 1320 in Piacenza selbst von der Seuche befallen, wurde aber auf wundersame Weise wieder gesund. 1322 kehrte er zurück in seine Vaterstadt und wurde dort als vermeintlicher Spion in den Kerker geworfen. Aus Demut wollte er sich nicht zu erkennen geben und starb im Jahr 1327 in Gefangenschaft. Gott selbst soll ihn durch eine Schrift an der Wand als Helfer in Pestnöten offenbart haben.
Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wird Rochus als einer der volkstümlichsten hilfemächtigsten Heiligen geehrt und vielfach den 14 Nothelfern zugestellt.
In zahllosen Bildwerken, Kirchen, Kapellen, Altären und Spitälern, Prozessionen, Andachten und Bruderschaften sind diese Ehrungen bis heute sichtbar. Eine alljährliche Wallfahrt zu der Kapelle auf dem St.-Rochus-Berg in Bingen findet in Gedenken an Rochus statt.
Als Patriarch gegen Pest, Cholera und andere Seuchen tritt der heilige Rochus fast überall an die Seite des heiligen Sebastian. Darüber hinaus wurde er auch der Schutzheilige der Chirurgen, der Schreiner sowie im Vinschgau und in Schlesien auch des Viehs.
Dargestellt wird der heilige Rochus zumeist als Pilger mit Pestbeule am entblößten Schenkel, mit pflegendem Engel und einem Hund.